Intern
    Meningokokken und Haemophilus Influenzae

    Daten 2012

    Daten des Konsiliarlabors für Haemophilus influenzae 2012

    english

    1. Einleitung

    Seit Dezember 2007 ist das Konsiliarlabor für Haemophilus influenzae (KLHi) vom Robert Koch-Institut mit der Laborüberwachung invasiver H. influenzae Erkrankungen beauftragt. Zu seinen Aufgaben gehören die Serotypisierung klinischer Isolate und die Erfassung von β‑Laktamase-Produktion. Im Jahr 2012 wurden Einsendungen von 277 Patienten analysiert. Die am häufigsten betroffene Altersgruppe war die der > 40-jährigen (194 Fälle; 70,0 %). Von den eingesandten Isolaten stammten 228 aus primär sterilen Materialien (dies entspricht der Anzahl invasiver Erkrankungen).

    Die Mehrheit der Fälle bestand aus nicht-typisierbaren H. influenzae (NTHi, 187 Isolate; 81,6 %), gefolgt von Hif als häufigstem Kapselserotyp (26 Fälle; 11,4 %). Erkrankungsfälle mit Hie zeigten sich am dritthäufigsten (8 Fälle; 3,5 %), dicht gefolgt von Hib (6 Fälle; 2,6 %). In einem Fall, welcher durch molekularbiologische Methoden nachgewiesen wurde, gelang die Serotypisierung nicht.

    Das KLHi untersuchte die Häufigkeit von Ampicillin-Resistenz invasiver Isolate. 2012 wurden Ampicillin E-Teste an den eingesandten 224 vitalen Isolaten durchgeführt (in vier Fällen waren keine vitalen Isolate verfügbar). In 11,6 % (26 Isolate) der Fälle wurde eine Ampicillin-MHK > 1 µg/ml nachgewiesen, davon zeigte die Mehrheit eine β-Laktamase-Produktion (18 Isolate; 69,2% der Ampicillin-resistenten Stämme, 8,0 % aller getesteten Isolate).

     

    2. Serotypverteilung invasiver H. influenzae-Isolate

    3. Altersverteilung von Patienten mit invasiver H. influenzae-Infektionen

    4. Serotypenverteilung nach Bundesland

     

    BW

    BY

    BE

    BB

    HB

    HH

    HE

    MV

    NI

    NW

    RP

    SL

    SN

    ST

    SH

    TH

    Hib

    1

    1

    0

    0

    0

    0

    1

    0

    1

    1

    0

    0

    0

    0

    1

    0

    Hie

    0

    1

    2

    0

    0

    1

    0

    0

    1

    1

    0

    0

    1

    0

    0

    1

    Hif

    8

    4

    4

    0

    1

    0

    1

    1

    0

    3

    0

    0

    3

    0

    1

    0

    NTHi

    34

    26

    13

    7

    1

    6

    7

    2

    10

    60

    7

    2

    3

    0

    7

    2

    n.d.

    1

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    0

    BW: Baden-Württemberg, BY: Bayern, BE: Berlin, BB: Brandenburg, HB: Bremen, HH: Hamburg, HE: Hessen, MV: Mecklenburg-Vorpommern, NI: Niedersachsen, NW: Nordrhein-Westfalen, RP: Rheinland-Pfalz, SL: Saarland, SN: Sachsen, ST: Sachsen-Anhalt, SH: Schleswig-Holstein, TH: Thüringen. Die Tabelle umfasst insgesamt 143 Fälle.

    5. Serotypenverteilung nach Bundesland

    Hib

    Hie

    Hif

    NTHi*

    n.d.

    Blood

    3

    5

    23

    179

    0

    Cerebrospinal fluid

    3

    3

    3

    13

    1

     * in fünf Fällen wurde H. influenzae sowohl in Blut als auch aus Liquor nachgewiesen.

     

    6. Ampicillin-Resistenz invasiver H. influenzae-Isolate

    7. Veröffentlichungen des KLHi

    Originalarbeiten:

    • Lâm TT, Elias J, Frosch M, Vogel U, Claus H. New diagnostic PCR for Haemophilus influenzae serotype e based on the cap locus of strain ATCC 8142. Int J Med Microbiol. 2011 Feb;301(2):176-9.
    • Lâm TT, Frosch M, Claus H, Vogel U. Sequence analysis of the serotype-specific synthesis regions II of Haemophilus influenzae serotypes c and d: evidence for common ancestry of capsule synthesis in Pasteurellaceae and Neisseria meningitidis. Research in Microbiology 2011 (in press).

    Lehrbuchbeiträge:

    • Vogel U et al. (2010) MiQ 13a und 13b: Infektionen des Mundes und der oberen Atemwege. In: A. Podbielski, M. Herrmann, E. Kniehl, H. Mauch and H. Rüssmann (Hrg.). Mikrobiologisch-infektiologische Qualitätsstandards (MIQ), 2. Auflage. München: Urban und Schwarzenberg (Elsevier).

    Allgemeiner Hinweis: Die Daten des KLHi werden im Auftrag des RKI ermittelt. Eine wissenschaftliche Verwertung der Daten durch Dritte ist ohne Genehmigung des KLHi und des RKI nicht gestattet. Eine kommerzielle Verwendung der Daten z.B. für Werbezwecke ist untersagt. Eine Reproduktion der grafischen oder tabellarischen Darstellung auch zum Zwecke von Vorträgen ist nicht gestattet.